Sonntag, 20. Februar 2011

Vom "Brot der armen Leute" zur Delikatesse

Liebe Gäste,

Marroni mag ich ja für mein Leben gern. Nicht nur heiss vom Rost auf der Olma! Ich schätze sie in vielerlei Formen in meiner Jägerhof-Küche, denn aus Esskastanien lässt sich fast alles zubereiten: Marroni-Suppe, Marroni-Strudel, Nudeln aus Marronimehl, Marroni als Beilage zu Wildgerichten und Marroni zum Dessert beispielsweise als Vermicelles oder Marrons glacés. Diese Nuss ist wirklich aussergewöhnlich und zudem noch sehr gesund!

Über Jahrhunderte waren Marroni – besonders im Tessin und im Bergell – ein Grundnahrungsmittel, das die Bevölkerung mit seinem hohen Gehalt an Stärke und Zucker gut nährte. Ein weiteres Plus: Die Esskastanien enthalten kaum Fett. Und das wenige Fett besteht überwiegend aus wertvoller Linolsäure. Dennoch ging der Verzehr von Marroni viele Jahre zurück. Vermutlich auch, weil die Zubereitung der Esskastanien vergleichsweise aufwändig ist. In jüngster Zeit nehme ich aber einen Gegentrend wahr, der beispielsweise von der slowfood-Bewegung unterstützt wird (www.slowfood.ch). Darüber freue ich mich und ich trage auch gern dazu bei, die Esskastanien von ihrem Ruf als „Brot der armen Leute“ zu befreien. Marroni sind wertvoll und in vielen Formen eine Delikatesse!

Gerade auch für Allergiker, denn Marroni-Mehl ist frei von Gluten und kann Zöliakie-Patienten daher als Getreide-Ersatz dienen – zum Beispiel bei Füllungen oder Bratlingen. Beim Marroni-Nudelteig bevorzuge ich eine Mischung mit einem Drittel normalen Mehl, weil der Teig ohne „Kleber“ meines Wissens nicht gelingt. Ich bin auf diesem Gebiet allerdings keine Expertin und freue mich über jeden Tipp, wie es vielleicht doch ohne Gluten geht...

Mit herzlichen Grüssen aus der Jägerhof-Küche

Ihre
Vreni Giger

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen